Führung ist kein Einzelsport
Häufig liegt der Fokus auf der individuellen Entwicklung von Führungskräften. Seminare, Coachings und Weiterbildungen sollen sie zu besseren Entscheidern, besseren Kommunikatoren oder besseren Strategen machen. Doch was oft unterschätzt wird: Führung geschieht selten allein. In fast jedem Unternehmen sind Führungskräfte in Teams organisiert – sei es als Management-Runde, Bereichsleitung oder erweiterte Geschäftsführung. Und genau diese Teams sind entscheidend für den Erfolg einer Organisation.
Denn was bringt es, wenn einzelne Führungskräfte exzellent agieren, aber das Zusammenspiel nicht funktioniert? Wenn Abteilungen aneinander vorbeiarbeiten, strategische Widersprüche entstehen oder Konflikte ungelöst bleiben? Kurz gesagt: Ein starkes Führungsteam ist mehr als die Summe starker Einzelpersonen.
Die zentrale Rolle von Führungsteams
1. Einheitliche Richtung und Entscheidungsfindung
In vielen Unternehmen ist es die Führungsebene, die die große Linie vorgibt. Doch wenn jedes Mitglied des Führungsteams eine andere Richtung vertritt, entsteht Chaos. Mitarbeiter bekommen widersprüchliche Signale, Abstimmungsprobleme häufen sich und operative Umsetzungen stocken.
Was hilft? Eine klare strategische Ausrichtung, die vom gesamten Führungsteam getragen wird. Regelmäßige Reflexionen und Austausch sorgen dafür, dass alle an einem Strang ziehen.
2. Gemeinsame Verantwortung statt Silodenken
Es gibt Unternehmen, in denen Führungsteams eher als „Verband Einzelkämpfer“ agieren. Jeder kümmert sich um seinen Bereich, man trifft sich in Meetings, doch die eigentliche Zusammenarbeit bleibt oberflächlich. Das führt zu Reibungsverlusten, Misstrauen und ineffizienten Strukturen.
Was hilft? Ein echtes Verständnis von gemeinsamer Verantwortung. Die besten Führungsteams verstehen, dass sie nicht nur ihre eigene Abteilung oder ihren eigenen Bereich erfolgreich machen müssen, sondern das gesamte Unternehmen.
3. Offene Kommunikation und Konfliktlösung
Je höher die Hierarchieebene, desto subtiler werden oft Konflikte. Sie bleiben unausgesprochen, schwelen unter der Oberfläche oder manifestieren sich in ineffizienten Prozessen. Gerade Führungsteams brauchen eine hohe Konfliktkompetenz, um strategische und operative Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Was hilft? Regelmäßige, offene Dialoge über Themen, die sonst unausgesprochen bleiben. Feedbackprozesse, klare Eskalationsstufen und ein gemeinsames Verständnis davon, dass Reibung dazugehört – aber konstruktiv genutzt werden sollte.
4. Gegenseitige Ergänzung und Lernen voneinander
Jede Führungskraft bringt eigene Stärken und Erfahrungen mit. Die besten Führungsteams nutzen diese Vielfalt gezielt. Sie lernen voneinander, fordern sich gegenseitig heraus und nutzen Synergien, anstatt in Konkurrenz zu treten.
Was hilft? Eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und des Lernens. Gemeinsame Reflexionen, Peer-Coaching und der bewusste Austausch von Best Practices stärken nicht nur die Einzelnen, sondern das gesamte Team.
Fazit: Starke Führungsteams als Erfolgsfaktor
Individuelle Führungskräfteentwicklung bleibt wichtig – aber sie reicht nicht aus. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, brauchen starke, abgestimmte und wirksame Führungsteams. Teams, die eine klare Richtung haben, Verantwortung teilen, offen kommunizieren und voneinander lernen.
Falls du dich fragst, ob dein Führungsteam so funktioniert, wie es sollte, lohnt sich eine gezielte Reflexion. Denn die wahre Kraft eines Unternehmens zeigt sich nicht nur in den einzelnen Führungskräften – sondern in ihrer gemeinsamen Wirksamkeit.