Dezember 19, 2024

Back to basics: Führung in Organisationen, was ist das eigentlich?

Es lohnt sich, Sich diese Frage zu stellen und auf die Basics zurückzukommen.

Wenn es um Führung geht fallen Buzzwords zuhauf und ganze Herden von Säuen werden durchs Land getrieben. An jeder Ecke eine vermeintlich richtige Methode oder der einzig wahre Ansatz.

Auch deswegen halte ich es für richtig und wichtig, die Basics mal wieder zu beleuchten. Deswegen dieser Beitrag.

Eine Definition, die es auf den Punkt bringt

Sehr oft wird Führung dreigeteilt:

  • sich selbst führen,
  • Menschen führen und
  • die Organisation oder das Unternehmen führen.

Diese Einteilung ist richtig und sinnvoll.

Meine Definition und die Gedanken dazu beziehen sich auf „Menschen führen“.

Eine kurze Definition, die es auf den Punkt bringt, lautet: „Führung beeinflusst Verhalten, um Ziele zu erreichen.“

Wenn ich diesen Satz in Trainings in den Raum stelle oder plakativ auf der Flipchart präsentiere, habe ich manchmal Widerstand gespürt. Vielleicht geht es Dir auch so und da stört was?

Die Häufigste Reaktion ist: „Führung hat doch nichts mit Manipulation zu tun.“

Führung, das ist doch:

  • Kommunikation
  • Beziehungsgestaltung
  • Wertschätzende Begegnung
  • Feedback geben
  • usw.

Ja, das ist alles richtig.

Gleichzeitig ist mir wichtig zu markieren – der Zweck von Führung in Unternehmen ist immer, dass die Beteiligten Menschen ein Verhalten an den Tag legen, das dazu führt, dass Aufgaben erledigt werden, die der Zielerreichung dienen.

Anders formuliert: „Gute Führung macht unwahrscheinliches Verhalten wahrscheinlicher.“

Was ich damit sagen will: Wenn Menschen zusammenkommen, passiert Selbstorganisation. Sie bedingen sich und beeinflussen sich mit ihrem Verhalten gegenseitig. Sie fangen an, sich auf die eine oder andere Art und Weise zu organisieren, Muster im Miteinander bilden sich aus und Regeln entstehen. Das das passiert, ist sehr wahrscheinlich.

Dass relevante Ziele im Sinne der Organisation festgelegt werden und sich zusätzlich Verhalten konsequent danach ausrichtet, das ist weniger wahrscheinlich und dafür braucht es Führung.

Führung muss sich demnach um Ziele und um Verhalten kümmern.

Die Grundlegende Aufgabe von Führungskräften ist es, das Verhalten der Beteiligten im Unternehmen so zu beeinflussen, dass es zieldienlich ist.

Wie man da hinkommt, wo die Hürden sind und was es braucht, damit das gelingt, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. In künftigen Beiträgen komme ich darauf zurück.

Führung braucht Ziele

Diese Aussage bzw. diese Überschrift ist ohne weitere Erklärung sofort verständlich. Wohin soll geführt werden, wenn es keine Ziele gibt? In welche Richtung solls gehen?

Ist Führung ohne Ziele möglich?
Wahrscheinlich schon!

Ist Führung ohne Ziele notwendig?
Eher nicht!

Ziele beschreiben einen Zustand in der Zukunft, der gewünscht ist. Aber wie sollen Führungskräfte agieren, wenn keine Ziele vorhanden sind? Natürlich können sie versuchen, Verhalten zu beeinflussen oder zu steuern, aber wozu? Machen Sie es dann, weil sie es besser wissen oder weil etwas nicht zu ihren persönlichen Werten passt?

Wie würde Führungshandeln auf die Geführten wirken?

Zusammenfassend:

Führung in Organisationen und Unternehmen dient immer einem Zweck. Dieser wird durch Ziele beschrieben, konkretisiert und greifbar gemacht. Auch wenn die Ziele – über diese werde ich in dieser Beitragsreiche sich noch schreiben – ganz unterschiedliche Bereiche betreffen können, sind sie zugleich der rote Faden, der alle Beteiligten verbindet bzw. verbinden kann – auch dafür ist Führung verantwortlich.

Ziele legitimieren Führung.

Erst wenn es eine Richtung gibt, sollten sich Führungskräfte Gedanken darüber machen, welches Verhalten gewünscht ist und welchen Weg sie dafür einschlagen.

Führung beeinflusst Verhalten

Sinnvollerweise passiert das so, dass Zielerreichung möglich und wahrscheinlicher wird. 

Doch wie genau funktioniert das oder was dafür die besten Herangehensweisen sind?

Genau an dieser Stelle wird es spannend: Es gibt dafür unzählige Ansätze von Psychologen, von Sozialwissenschaftlern oder aus der Betriebswirtschaftslehre – viele haben sehr gute Ideen, manch schlechte ist auch darunter – aber grundsätzlich unterscheiden sich die Meinungen darüber, wie Verhalten beeinflusst werden kann bzw. wie ein zieldienliches Verhalten gefördert oder hergestellt werden kann.

Was alle vereint, die sich intensiver mit Führung auseinandergesetzt haben, ist das Wissen darum, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt. Stattdessen ist Führung sehr individuell – genau wie die Menschen, die Führung ausüben, oder diejenigen, die geführt werden.

Das Blöde daran: Es gibt für Menschen in Führungspositionen nichts, woran sie sich festhalten können, um sicherzugehen, dass sie das Richtige tun.

Das Gute: Jeder hat die Chance und die Möglichkeit, seine eigene Führungs-Realität selbst zu gestalten, zu experimentieren und herauszufinden, was funktioniert, … oder auch nicht.

Autor - Bastian Polzer


Wer schreibt denn hier eigentlich? Ich bin Bastian Polzer, Unternehmer, ehemaliger Familienunternehmer, Startup-Gründer sowie Coach und Impulsgeber für Führungsmenschen. Wer mit folgt merkt schnell: In meinem Kopf dreht sich alles um Leadership sowie Self-Leadership, Teamwork und das systemische Denken. Meine Interessen habe ich zum Beruf gemacht und Sie erhalten nützliche Impulse für Führungsmenschen - inspiriert vom systemischen Denken.

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